Altlast ST36: Teergrube Mürzzuschlag*

Bei der Altablagerung handelt es sich um eine ehemalige Grube, die vermutlich von 1900 bis 1950 mit Aushubmaterial, Bauschutt, Schlacken, teerigem Material sowie lokal zähflüssigem Teer ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz verfüllt wurde.

Die Fläche der Altablagerung beträgt insgesamt rund 3.800 m² und die Tiefe der ehemaligen Grube kann mit etwa 7 m bis 8 m angenommen werden. Das Volumen der abgelagerten Abfälle kann mit rund 25.000 m³ abgeschätzt werden. Im zentralen Bereich der Altablagerung wurde auf einer Fläche von etwa 1.500 m² hauptsächlich zähflüssiger Teer abgelagert. Das Volumen der Teerablagerungen kann mit ca. 10.000 m³ abgeschätzt werden. Der Bereich mit Teerablagerungen ist als erheblich kontaminiert zu bewerten.

* Die Verdachtsfläche "Teergrube Mürzzuschlag" wurde vorab in das Altlastenverzeichnis aufgenommen. Eine rechtsverbindliche Ausweisung in der Altlastenatlasverordnung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Bruck-Mürzzuschlag,
Mürzzuschlag,
Mürzzuschlag,
642/1, 642/9, 642/13
Lage der Altlast : Altlast im GIS anzeigen
Art der Fläche: Altablagerung
Deponietyp: Betriebsdeponie
Art der Ablagerungen: Aushubmaterial/Abraum,
Bauschutt,
gefährliche Abfälle
Fläche Altlast (m²): 1.500 m²
Volumen Altlast (m³): 10.000 m³
Schadstoff(e) Teeröl (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)

BESCHREIBUNG DER STANDORTVERHÄLTNISSE

Altablagerung

Die Altablagerung liegt ca. 1,3 km südlich des Stadtzentrums von Mürzzuschlag.

Bei der Altablagerung handelt es sich um eine ehemalige Grube, die vermutlich ab 1900 mit Aushubmaterial, Bauschutt, Schlacken, teerigem Material sowie lokal zähflüssigem Teer ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz verfüllt wurde. Es gibt Hinweise, dass im Zweiten Weltkrieg auch Munition und andere explosive Stoffe abgelagert wurden. Aufgrund historischer Luftbilder kann das Ablagerungsende mit etwa 1950 abgeschätzt werden. Die Fläche der Altablagerung beträgt insgesamt rund 3.800 m² und die Tiefe der ehemaligen Grube kann mit rund 7 m bis 8 m angenommen werden. Das Volumen der abgelagerten Abfälle kann mit etwa 25.000 m³ abgeschätzt werden.

Im Zuge von Rodungsarbeiten im Jahr 2022 wurde die Altablagerung im zentralen Bereich mit einem Bagger befahren, wobei es zu Teeraustritten kam. In der Folge wurden vor allem bei höheren Lufttemperaturen immer wieder Teeraustritte festgestellt. Diese Bereiche mit Teeraustritten wurden mit einem Vlies sowie Hackschnitzel und Humus abgedeckt. 

Untergrundverhältnisse

Die Altablagerung liegt im Mürztal, im Bereich einer Niederterrasse, auf 666 m ü.A. Das Gelände ist eben. Unmittelbar östlich der Altablagerung steigt das Gelände an (Höhenrücken des Ganzstein). Der Untergrund wird im Bereich der Altablagerung aus sandigen Kiesen bzw. kiesigen, zum Teil schluffigen Sanden mit einer Mächtigkeit von etwa 20 m aufgebaut. Diese Sedimente können als Grundwasserleiter angesprochen werden.

Der Grundwasserspiegel liegt im Bereich der Altablagerung auf etwa 655 bis 656 m ü.A. Der Flurabstand beträgt somit rund 10 m bis 11 m. Die Mächtigkeit des Grundwassers kann mit zumindest 10 m abgeschätzt werden. Die Grundwasserfließrichtung verläuft im Bereich der Altablagerung wahrscheinlich nach Westen bis Südwesten. Die Durchlässigkeit der grundwasserführenden Schichten kann mit 10-3 m/s bis 10-4 m/s abgeschätzt werden.

Schutzgüter und Nutzungen

Der zentrale und südliche Teil der Altablagerung ist eine Ruderalfläche. Der nördliche Teil der Altablagerung wird gewerblich genutzt.

Östlich der Altablagerung steigt das Gelände an. Hier befinden sich Wohnhäuser und Waldflächen. Westlich verläuft die Bundesstraße B 23 („Grazer Straße“) und der Radweg zwischen Mürzzuschlag und Hönigsberg. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befindet sich eine weitere Altablagerung. Südlich der Altablagerung befindet sich eine Ruderalfläche und nördlich eine Straße. 

Rund 400 m südlich der Altablagerung gibt es eine Grundwassermessstelle. Grundwassernutzungen im Umfeld der Altablagerung sind nicht bekannt. Rund 70 m westlich der Altablagerung fließt die Mürz Richtung Süden.

 

GEFÄHRDUNGSABSCHÄTZUNG

Bei der Altablagerung handelt es sich um eine ehemalige Grube, die vermutlich von 1900 bis 1950 mit Aushubmaterial, Bauschutt, Schlacken, teerigem Material sowie lokal zähflüssigem Teer ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz verfüllt wurde. Es gibt Hinweise, dass im Zweiten Weltkrieg auch Munition und andere explosive Stoffe abgelagert wurden. Die Fläche der Altablagerung beträgt insgesamt rund 3.800 m² und die Tiefe der ehemaligen Grube kann mit etwa 7 m bis 8 m angenommen werden. Das Volumen der abgelagerten Abfälle kann mit rund 25.000 m³ abgeschätzt werden.

 

Im zentralen Bereich der Altablagerung wurden bereits vor Beginn der Untersuchungen Teeraustritte an der Geländeoberfläche beobachtet. Bei einer Rammkernsondierung und mehreren Vorschächten in diesem Bereich wurde zähflüssiger Teer angetroffen. Aufgrund der zähflüssigen Beschaffenheit der Teerablagerungen und den damit verbundenen Risiken bei einer Befahrung mit einem Bohrgerät wurden in diesem Bereich der Altablagerung keine weiteren Rammkernsondierungen durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Bereich hauptsächlich zähflüssiger Teer abgelagert wurde. Die Fläche und das Volumen der Teerablagerungen kann mit ca. 1.500 m² bzw. etwa 10.000 m³ abgeschätzt werden.

In den Rammkernsondierungen, die außerhalb der zähflüssigen Teerablagerungen hergestellt wurden, wurden Aushubmaterial, Bauschutt sowie zum Teil Schlacken angetroffen. In einer Rammkernsondierung im nördlichen Teil der Altablagerung wurden auch teerige Ablagerungen festgestellt. In einem Teil der Rammkernsondierungen wurde Teergeruch wahrgenommen. Die Ablagerungen weisen lokal erhöhte Schadstoffgehalte auf, die Schadstoffmenge außerhalb der Teerablagerungen ist als gering zu bewerten.   

Zusammenfassend ist festzustellen, dass im zentralen Bereich der Altablagerung auf einer Fläche von etwa 1.500 m² hauptsächlich zähflüssiger Teer abgelagert wurde. Das Volumen der Teerablagerungen kann mit ca. 10.000 m³ abgeschätzt werden. Der Bereich mit Teerablagerungen ist als erheblich kontaminiert zu bewerten.

 

Datum der Texterstellung: Februar 2024

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