Gesicherte Altlast K6: BBU Blei- und Zinkhütte Arnoldstein

Seit dem Jahr 1882 wurden auf dem rund 30 ha großen Standort der BBU Blei- und Zinkhütte Arnoldstein Blei, Zink und verschiedene Produkte der Metallchemie (Farbstoffe, Metallsalze etc.) erzeugt. Der Betrieb der Zinklaugerei und -elektrolyse am Altstandort erfolgt bis 1991. Rückstände bzw. Abfälle aus den verschiedenen Produktionsbereichen wurden, sofern sie nicht weiterverarbeitet wurden, am Standort abgelagert.

Insgesamt wiesen die am Altstandort abgelagerten Abfälle in einem großen Ausmaß hohe Schadstoffgehalte auf und stellten eine erhebliche Gefährdung für das Grundwasser dar. Weiters wiesen die obersten Bodenschichten des Werksgeländes hohe Schwermetallgehalte auf. Es bestanden Gefährdungen durch direkten Bodenkontakt und durch Staubverfrachtungen.

In den Jahren 1994 bis 2001 erfolgten mehr als 40 einzelne Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen, die von der oberflächigen Abdichtung über Umschließungen von stark belasteten Teilbereichen bis zum Aushub von Ablagerungen mit hohem Schadstoffgehalt reichten.

Mittels qualitativer Grundwasserkontrolluntersuchungen wurde nachgewiesen, dass von dem Altstandort keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Grundwasser mehr ausgehen. Der Altstandort ist als gesichert zu bewerten.

Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Villach-Land,
Arnoldstein,
Arnoldstein,
264/5, 771/1, 771/2, 775/2, 777, 785/2, 808/1, 808/3, 809, 815/4, 817/3, 817/4, 841, 963/1, 1051/2, 1053/1, 1053/3, 1053/4, 1053/5, 1056/1, 1056/3, 1056/4, 1056/5, 1056/6, 1056/8, 1057/1, 1057/16, 1057/17, 1057/18, 1057/19, 1057/20, 1057/21, 1057/22, 1057/23, 1057/24, 1057/25, 1057/26, 1057/27, 1057/28, 1057/29, 1057/30, 1057/31, 1057/32, 1057/33, 1057/34, 1057/35, 1057/36, 1057/37, 1057/38, 1057/39, 1057/40, 1057/42, 1057/43, 1057/44, 1057/45, 1057/46, 1057/47, 1057/48, 1057/49, 1057/50, 1057/51, 1057/52, 1057/53, 1057/54, 1057/57, 1057/58, 1057/59, 1057/60, 1057/62, 1057/63, 1057/64, 1057/65, 1057/66, 1057/67, 1057/68, 1060/1, 1060/2, 1060/3, 1060/4, 1060/5, 1060/6, 1061, 1062/4, 1063/2, 1064, 1205/8, 1213/3, 1223/1, 1223/2, 1223/5, 1223/14, 1227/2, 1228, 1234/1, 1234/6, 1234/7, 1234/8, 1234/9, 1234/10, 1234/11, 1234/12, 1234/13, 1234/14, 1234/15, 1234/16, 1234/17, 1234/18, 1234/19, 1234/20, 1234/21, 1234/22, 1250/1, 1250/2
Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Villach-Land,
Hohenthurn,
Hohenthurn,
1608/1, 1608/10, 1613/2, 1618
Lage der Altlast : Altlast im GIS anzeigen
Art der Fläche: Altstandort
Branche: Erzeugung anorganischer Grundstoffe und Chemikalien
Ergebnis Beurteilung: erhebliche Kontamination,
erhebliches Risiko Schadstoffaufnahme
Fläche Altlast (m²): 360.000 m²
Schadstoff(e) Metalle (Blei, Arsen, Cadmium, Zink, Antimon)
Anorganische Schadstoffe (Fluorid, Sulfat)
Datum Eintrag Altlastenatlas: 04.08.1993
Datum der Prioritätenfestlegung: 10.05.1994
Priorität: 1
Datum Ausweisung gesichert: 01.01.2014
Status Maßnahme: in Durchführung
Art der Maßnahme: Sicherung
Sanierungsverfahren: Abdeckungen (Oberflächenabdichtung),
Räumung (Teilräumung),
Vertikale Dichtelemente (Umschließung)
Datum Aktualisierung Altlastenatlas: 26.09.1996

BESCHREIBUNG DER STANDORTVERHÄLTNISSE

Altstandort

Der Altstandort "BBU Blei- und Zinkhütte Arnoldstein" liegt an der Grenze zwischen den Gemeinden Arnoldstein und Hohenthurn direkt am östlichen Ufer des Gailitzbaches, rund 4 km nordwestlich des Dreiländereckes Italien-Slowenien-Österreich. Der Altstandort weist eine Fläche von insgesamt 30 ha auf. Die Grenzen des Altstandortes bilden der Gailitzbach, der Werkskanal, die Gailtalbahn und die Südbahn.

Die BBU Blei- und Zinkhütte war ein Industriestandort im unteren Gailtal, der von der Bleiberger Bergwerks Union (BBU) seit 1882 für den Betrieb einer Bleihütte genutzt wurde. Nach 1945 wurde der Standort um die Produktionsbereiche Metallchemie, Akkurecycling und eine Zinkhütte erweitert. Auf dem Standort waren folgende Anlagen situiert:

  • Bleihütte: Röstöfen, Schachtöfen, Raffinationsanlagen, Altbleiaufarbeitung, Bleirückständeaufarbeitung, Aufbereitung von Akkumulatorenschrott.
  • Zinkhütte: Zinkröstung, Zinklaugerei, Zinkelektrolyse, Schwefelsäureproduktion, Kupferröstung und Cadmiumanlage.
  • Metallchemie: Farbstoffproduktion, Lithophoneproduktion, Metallsalzproduktion, Stabilisatorenproduktion, Superphosphatproduktion, Germaniumkonzentratgewinnung.

Die bei den verschiedenen Produktionsprozessen angefallenen Rückstände wurden zum größten Teil am Standort wiederverwertet oder abgelagert, wobei nach dem damaligem Kenntnisstand folgende Produktionsrückstände am gesamten Standort verteilt abgelagert wurden:

Schachtofenschlacken (Bleihütte) 123.500 m³
Dörschelofenschlacken (Zinkhütte) 95.000 m³
Laugungsrückstände ("Trockengut"- Zinkhütte) 11.200 m³
Calcium- und Bleiarsenat (Bleihütte) 100 m³
bleichloridhältiger Flugstaub (Bleihütte) 800 m³
Kunststoffabfälle aus dem Akkurecycling 17.000 m³
MESA-Schlamm, Stabilisatorenrückstände 18.800 m³
Bauschutt, Ofenausbruch, Erdaushub 21.600 m³


Insbesondere wurden diese Produktionsrückstände auf den folgenden Bereichen abgelagert:

Betriebsdeponie Gailitzspitz

Die Betriebsdeponie Gailitzspitz (Fläche A9) wurde am nördlichen Ende des Werksstandortes an der Einmündung des Werkskanals in die Gailitz angelegt und als Haldendeponie ausgeführt. Die von 1949 bis 1988 abgelagerten Hüttenabfälle umfassen vor allem Dörschelofenschlacken, Ofenausbruch, Bauschutt, verbrauchte Katalysatoren aus der Schwefelsäureanlage, Separatoren von Altakkumulatoren und Kunststoffabfälle. Das Volumen wurde auf etwa 86.000 m³ geschätzt. Sohl- bzw. Oberflächenabdichtungen waren nicht vorhanden. Die Deponiesohle befindet sich im Grundwasserschwankungsbereich bzw. kam es aus dem unmittelbar östlich gelegenen Werkskanal zu Wasserzutritten in die Deponie.

Deponien an der Gailitz

Südlich der Betriebsdeponie Gailitzspitz, dem rechten Ufer der Gailitz folgend, wurden auf einer Gesamtlänge von etwa 400 m seit 1956 Hüttenabfälle in Haldenform abgelagert (vgl. Fläche A1 bis A 6). Deponiert wurden Trockengut (Zinkhüttenlaugungsrückstände), Stabilisatorenrückstände pelletiert mit Blei-Flugstaub, Laugungsrückstände der Metallsalz-Produktion teilweise vermischt mit Bauschutt, Ofenausbruch und Schlacke. Das Volumen wurde auf etwa 21.600 m³ geschätzt. Teilbereiche waren mit Kunststofffolien abgedeckt. Sohlabdichtungen waren nicht vorhanden. An der Sohle der Deponien standen ältere Schüttungen von Schachtofenschlacken der Bleihütte an.

Akkuschrottdeponie (Betriebsdeponie III)

Im südöstlichen Werksbereich an der Gailtalbahn wurden etwa im Zeitraum von 1960 bis 1987 Abfälle aus dem Akkurecycling (Akkuschrott) abgelagert (vgl. Fläche A14). Es handelt sich dabei vor allem um Kunststoffabfälle. Das Volumen wurde mit ca. 17.000 m³ geschätzt. Sohl- bzw. Böschungsabdichtungen sind nicht vorhanden.

Betriebsdeponie II

Östlich der Gailtalbahn wurden im Bereich ehemaliger Schottergruben von 1971 bis 1987 Hüttenabfälle abgelagert. Bei den Ablagerungen der Betriebsdeponie II (vgl. Fläche A11) handelte sich insbesondere um Dörschelofenschlacken, MESA-Kalk, Bauschutt und Erdmaterialien. Das Volumen wurde mit etwa 53.000 m³ geschätzt. Sohlabdichtung ist keine vorhanden. Die Deponie ist teilweise bebaut.

Schlackenschüttungen im Werksbereich

Schachtofenschlacken aus dem Bereich der Bleihütte wurden am gesamten Werksstandort (vgl. insb. B-Flächen) im Zuge von Baumaßnahmen und Geländeeinebnungen verwendet. Die im Folgenden dargestellten Ablagerungsbereiche konnte damals beschrieben werden:

Rund 28.500 m³ Schlacken wurden im Zeitraum 1920 bis 1949 als Hochwasserdamm am rechten Ufer der Gailitz geschüttet. Im Zeitraum um 1950 wurden im nordwestlichen Werksbereich großflächige Geländeanschüttungen mit Schachtofenschlacken durchgeführt. Das Volumen wird auf etwa 64.000 m³ geschätzt. Auf dieser Geländeanschüttung befinden sich heute zum Teil die Deponien an der Gailitz bzw. verschiedene Betriebsgebäude.

Weitere Schlackenablagerungen sind im nördlichen Werksbereich entlang der Werksbahn, sowie im südlichen Werksbereich entlang eines früheren Werkskanals und der beiden Sportplätze, bei denen Schlacken als Drainageschicht eingebaut wurden, bekannt. Das Gesamtvolumen dieser Schüttungen wird auf etwa 17.000 m³ geschätzt.

Manipulations- bzw. Betriebsflächen

Durch die Inbetriebnahme, den Betrieb, Verfahrensumstellungen und die Auflassung der verschiedenen Produktionsanlagen kam es im gesamten Bereich des Altstandortes zu anthropogenen Veränderungen des gewachsenen Bodens (vgl. insb. C Flächen). Zu Bodenbelastungen kann es durch Manipulationen beim Betrieb der Anlagen, durch den Abriss von Anlagen und durch die Akkumulation von emissionsbedingten Schadstoffeinträgen.

Arsenatlager

In einem Betonbunker (A13) waren rund 100 m³ Blei- und Kalziumarsenat, das bei der Raffination innerhalb der Bleihütte angefallen war, eingemauert.

Kranbahnlager

Im Bereich östlich der Gebäude der ehemaligen Zinklaugerei (A7) wurden in einer Betonwanne bzw. auf asphaltierten Flächen Abfälle aus dem Bereich der Zinkhütte gelagert. Im Mai 1993 waren rund 2.300 m³ "Trockengut" und 2.550 m³ Bleisulfatkonzentrat gelagert.

Zinklaugerei und -elektrolyse

Im Zeitraum von 1955 bis 1991 wurde die Zinkgewinnung in Form von Laugerei und Elektrolyse durchgeführt. Die Produktionsanlagen befanden sich in Gebäuden (insb. D1 bis D4) im südwestlichen Bereich des Altstandortes. In diesen Gebäuden befand sich auch die Cadmiumanlage. Cadmium wurde durch einen Laugungsprozess aus Rückständen der Zinkproduktion gewonnen.

Untergrundverhältnisse

Den Hauptgrundwasserkörper im Bereich des Altstandortes bilden die quartären Sedimente des Gailitztales. Durch mehrere Bergsturzereignisse im Dobratschbereich und damit verbundenen Veränderungen der Abflussbedingungen für Gail und Gailitzbach ergab sich eine komplexe Sedimentationsgeschichte im Bereich des Altstandortes. Unter Berücksichtigung der zum Teil sehr wechselhaften Untergrundverhältnisse kann folgendes generelle Schema für den Aufbau der quartären Talfüllung angenommen werden. Über einem Grundwasserleiter aus fluviatilen Kiesen lagern Deckschichten aus Schluffen oder Bergsturzmassen des Dobratsch. Die Grundwassersohle bilden eiszeitliche Bänderschluffe, Grundmoränen und postglaziale Stauseesedimente. Entsprechend der Heterogenität der Deckschichten ist der Flurabstand lokal sehr unterschiedlich (3 bis 25 m). Eine großräumige Grundwassersohle wurde bei den bisherigen Bohrungen nicht angetroffen, entsprechend den Ergebnissen von geophysikalischen Messungen wird angenommen, dass grundwasserstauende Sedimente in größerem Ausmaß in einer Tiefe ab ca. 25 - 50 m vorhanden sind. Die Mächtigkeit des Grundwasserkörpers ist demnach größtenteils mit mindestens 20 m anzunehmen. Aus Pumpversuchen wurden für die grundwasserleitenden Sedimente eine gute Wasserdurchlässigkeit ermittelt (kf-Werte: 4*10-4 bis 4*10-3 m/s).

Das Grundwasser fließt im Bereich des Altstandortes großräumig nach Ost-Nordosten. Das entsprechend der Fließrichtung der Gailitz nach Norden strömende Gailitzbachgrundwasser wird von dem nach Osten fließenden Gailgrundwasser nach Ost-Nordosten abgedrängt. Entsprechend den inhomogenen Untergrundverhältnissen aber auch Wasserentnahmen können kleinräumig große Abweichungen von der generellen Grundwasserströmungsrichtung auftreten.

Schutzgüter und Nutzungen

Der gesamte Altstandort wird als Industriepark genutzt. Neben einer Müllverbrennungsanlage sowie einer Verhüttung von Bleiakkumulatoren und bleihaltigen Reststoffen existieren am Standort u.a. eine biologische Bodensanierungsanlage diverse Betriebe der Spezialitätenchemie und ein Autohaus. An den Altstandort angrenzend befinden sich weitere industrielle Betriebe. Im Süden und Norden grenzen land- bzw. forstwirtschaftlich genutzte Flächen an. Der Altstandort liegt unmittelbar am östlichen Ufer des Gailitzbach. Dieser mündet ca. 1 km nördlich des Altstandortes in die Gail. Der noch vorhandene Werkskanal wird seit wenigen Jahren nicht mehr genutzt. Heute werden die am Altstandort gefassten Oberflächenwässer über eine im Werkskanal situierte Rohleitung unmittelbar flussab des Werkes in den Gailitzbaches geleitet. Im Süden des Standortes befinden sich Versorgungsbrunnen. Unmittelbar im Grundwasser­abstrom des Altstandortes, im Nordosten, beginnt das Wasserschongebiet "Dobratsch".

SANIERUNGSMASSNAHMEN

Der Bereich des Altstandortes "BBU Blei- und Zinkhütte Arnoldstein“ wurde insgesamt in vier Typen von Teilflächen gegliedert, auf denen im Zeitraum von 1994 bis 2001 insgesamt über 40 Einzelprojekte in Form von Sicherungs- und/oder Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

Die Flächen wurden nach ihrem Charakter in A-, B-, C- und D-Flächen geteilt. Als A-Flächen wurden alle Altablagerungen am Standort sowie in der Umgebung des Standortes bezeichnet, die gesichert oder geräumt werden mussten. Mit B-Flächen wurden alle Schlackenablagerungen und Aufschüttung mit Materialien bezeichnet, welche nach einer Umlagerung als Baumaterial am Standort, z.B. zum Dammbau, weiterverwendet werden konnten. Alle B-Flächen wurden nach dem teilweisen Abtrag zusammen mit ausgewählten C-Flächen (belastete Grünflächen) versiegelt. Weitere C-Flächen wurden rekultiviert. Als D-Flächen wurden Teilflächen charakterisiert auf denen belastete Bauwerke situiert waren, die dekontaminiert und im Anschluss abgebrochen oder weitergenutzt wurden.

Eine detaillierte Aufschlüsselung der umgesetzten Altlastenmaßnahmen auf den jeweiligen Teilflächen gibt die folgende Tabelle. Zur Kontrolle des Erfolges wurde ergänzend zu den Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen ein automatisiertes Grundwasserbeobachtungssystem bestehend aus 38 Grundwassermessstellen installiert. Weiters werden seit dem Jahre 1996 qualitative Grundwasserkontrolluntersuchungen an rund 30 Grundwassermessstellen sowie an 3 bzw. 4 Fließgewässermessstellen durchgeführt.

Aufstellung aller Teilflächen inkl. durchgeführter Maßnahmen 

1) 
A = Altdeponien 
B = Schlackenablagerungen und Aufschüttungen 
C = Belastete Grünflächen
D = belastete Bauwerke

 

BESCHREIBUNG DER SANIERUNGS- UND SICHERUNGSMAßNAHMEN

Betriebsdeponie Gailitzspitz

Im Zeitraum von September 1995 bis November 1997 wurden im Bereich der "Betriebsdeponie Gailitzspitz" (A9) die folgenden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.

  • Errichtung eines Hochwasserschutzverbaus entlang 
    der West- und Nordgrenze der „Betriebsdeponie Gailitzspitz“
  • Umschließung der Deponie mit einer Doppelschmalwand
  • Aufbringung einer Oberflächenabdeckung
  • Errichtung eines Auslaufbauwerkes zur Regulierung des 
    Grundwasserspiegels in der „Betriebsdeponie Gailitzspitz“

Zur Verhinderung des Eindringens von Wasser in die Deponie bei länger andauernden höheren Wasserständen der Gailitz und einem damit verbundenen Austrag von Schadstoffen aus der Deponie bei Hochwasserständen wurde die Deponie umschlossen.

An der West- und Nordgrenze der „Betriebsdeponie Gailitzspitz“ wurde ein Verbau als Hochwasserschutz errichtet. Die im Norden der Betriebsdeponie im Grundwasser liegenden Ablagerungen (ca. 1.000 m³) wurden umgelagert. Im Anschluss wurde die „Betriebsdeponie Gailitzspitz“ mit einer doppelt ausgeführten Schmalwand umschlossen. Die Schmalwände wurden in einem Abstand von 5 m parallel zueinander errichtet und in einer Tiefe zwischen 6 m und 7 m in den dichter aufgebauten Untergrund eingebunden. Insgesamt wurden rund 1.300 lfm Schmalwand hergestellt. Zusätzlich wurde zur rascheren Absenkung des Grundwasserspiegels innerhalb der Deponie nach einem Hochwasser an der Nordspitze der Betriebsdeponie ein Sammel- und Auslaufbauwerk errichtet.

Vor der Errichtung der Oberflächenabdeckung wurden insgesamt weitere 17.000 m³ Ablagerungen von anderen Teilbereichen auf die Betriebsdeponie Gailitzspitz umgelagert. Das Gesamtvolumen der Betriebsdeponie Gailitzspitz konnte nach Fertigstellung mit über 100.000 m³ angegeben werden. Im Zuge der Errichtung der Oberflächenabdeckung wurde die Böschung mit einer max. Neigung von 1:2,3 hergestellt. Die insgesamt 21.000 m² Oberfläche der Deponie wurde mit einer Oberflächenabdeckung, bestehend aus einer 2 x 0,25 m Bentokiesschicht und einem Filtervlies (Stärke TS 600) versehen. Zur Ableitung von Oberflächenwässern wurde über dem Kies eine 0,2 m mächtige Schicht aus Kiesfilter (max. 60 mm) aufgebracht. Auf den Kiesfilter wurde ein zweites Trennfließ und eine rund 0,8 m mächtigen Vegetationsschichtaufgebraucht und diese begrünt.

Deponien an der Gailitz

Die Sicherung der „Deponien an der Gailitz“ (A1 bis A6) erfolgte in zwei Abschnitten. Im Zeitraum von August 1998 bis Dezember 2001 wurden im südlichen Teil, zwischen April 1995 und Jänner 1997 im nördlichen Teil der „Deponien an der Gailitz“ Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Insgesamt wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Räumung von Produktionsrückständen
  • Räumung des mit Produktionsrückständen kontaminierten Untergrundes bzw. der mit Produktionsrückständen vermischten Schlacken unter den Produktionsrückständen
  • Herstellung einer Oberflächenabdeckung

Die im südlichen Bereich der „Deponien an der Gailitz“ abgelagerten Neutral- und Metallsalzschlämme wurden geräumt und zur Behandlung und Entsorgung in eine Untertagedeponie in Deutschland verbracht. Deponierte Stereate und Laurate wurden nach der Räumung entweder am Standort wiederverwertet oder zur Wiederverwertung ins Ausland verbracht. Ebenso wurden angetroffenen Bleisulfatschlämme ins Ausland gebracht und wiederverwertet. Mit Produktionsrückständen vermischter gewachsener Boden und Schlacken, die bis zu einer Tiefe von 4 m festgestellt wurden, wurden entfernt und nach einer chemisch-physikalischen Behandlung entsorgt. Insgesamt wurden 38.650 t Produktionsrückstände und mit Produktionsrückständen vermischte Schlacken und gewachsener Boden aus dem südlichen Bereich der „Deponien an der Gailitz“ entfernt. Davon wurden 28.320 t in eine Untertagedeponie verführt und 10.330 t konditioniert.

Die im nördlichen Bereich der „Deponien an der Gailitz“ (A5) angetroffenen Neutral­schlammablagerungen wurden geräumt und thermisch behandelt. Ein Teil der Produktionsrück­stände im Bereich der „Deponie an der Gailitz“ wurde aufgrund der starken Durchmischung mit Schlacken und Schotter einer chemisch-physikalischen Behandlung unterzogen und anschließend entsorgt. Insgesamt wurden 10.860 t Produktionsrückstände entfernt, wobei 7.933 t thermisch behandelt wurden und 2.927 t einer Konditionierung zugeführt wurden. Im Zuge der Räumung der „Deponien an der Gailitz“ wurden zum Teil auch belastete Sedimente des Werkskanals auf einer Länge von etwa 100 m im nördlichen Bereich des Altstandortes entfernt.

Vor Herstellung einer Oberflächenabdeckung wurden in diesem geräumten Abschnitt noch Schlacken vom Kranbahnlager und den Sportplätzen abgelagert. Anschließend wurde die Oberfläche mit Asphalt versiegelt. Zur Ableitung anfallender Oberflächenwässer wurden diverse Kanäle neu errichtet oder bestehende Kanäle überprüft bzw. erneuert. Nicht mehr benötigte alte Kanäle und Schächte wurden abgedichtet oder verfüllt.

Bariumschlammlager und Bahndamm

Im Zeitraum von Juli 1998 bis Dezember 1999 wurden die Bariumschlammablagerungen im  Bereich C7 gesichert. Aufgrund der engen örtlichen Verzahnung mit dem östlich anschließenden Bahndamm (B9) erfolgte eine gemeinsame Absicherung durch Abdeckung der gesamten Oberfläche mit einer zweischichtigen Oberflächenversiegelung mit Kontrolldrainage.  

Akkuschrottdeponie und Kaminhügel

Im Zeitraum von September 1996 bis November 1997 wurden die Betriebsdeponie IV (A12, Kaminhügel) auf die Akkuschrottdeponie (Betriebsdeponie III, A14) umgelagert und teilrekultiviert und die Akkuschrottdeponie im Anschluss mit einer Oberflächenabdeckung gesichert.

Der im Bereich des Kaminhügels abgelagerte Akkuschrott und mit Akkuschrott vermischte Humus (ca. 3.000 m³) wurden geräumt und im Bereich der Akkuschrottdeponie abgelagert. Der geräumte Bereich wurde aufgrund des steilen Geländes nicht rekultiviert, sondern dem natürlichen Anflug überlassen. Die horizontalen Flächen am Fuße des Kaminhügels wurden mit einer doppelten Asphaltbetonabdeckung versehen. Entlang des Fußes des Kaminhügels wurde zur Erfassung der anfallenden Oberflächenwässer eine Drainageleitung verlegt.

Nach der Umlagerung wurden die ebenen Flächen und Straßen der Akkuschrottdeponie mit Asphalt und die Böschungen der Deponie, d.h. die Grünflächen mit Lehm abgedeckt. Der Aufbau der rund 13.000 m² abgedeckten Oberfläche für die Teilflächen der Akkuschrottdeponie ist in folgender Tabelle angeführt. Zur Oberflächenentwässerung der Parkflächen wurden im Bereich der Parkstreifen des PKW-Parkplatzes und auch im Bereich der Grüninseln am LKW-Abstellplatz Drainagemulden hergestellt. Diese wurden mit einer Schüttung von ca. 0,8 m Rollschotter aufgefüllt. Die Abdichtung gegen den Untergrund erfolgte mit Bentonit-Matten. Im Bereich der Grüninseln wurde der Schotter mit einem Geotextil abgedeckt, Humus aufgebracht und begrünt. Die Oberflächenentwässerung der LKW-Parkflächen erfolgt über eine Pflastermulde, in welcher in regelmäßigen Abständen Einlaufschächte angeordnet wurden. Die bestehende Verrohrung des Wiesenbachls (Gerinne) wurde saniert. Die Verrohrung bis zur Einleitung in den Werkskanal wurde gereinigt. Die Oberflächenwässer werden über ein Retentionsbecken in das Wiesenbachl und anschließend in den Werkskanal abgeleitet. 

Betriebsdeponie II  

Im Zeitraum von Dezember 1997 bis Juli 1998 erfolgte im Bereich der Betriebsdeponie II (A11) die teilweise Räumung von Ablagerungen, die Wiederverfüllung mit Bauschutt und im Anschluss die Errichtung einer Oberflächenabdeckung. Insgesamt wurden die Durchführung der Sicherungsmaßnahmen in einem westlichen und einem östlichen Abschnitt unterteilt.

Der westliche Teil der Betriebsdeponie II ist größten Teils verbaut. Unbefestigte Flächen im Bereich der Betriebsgebäude wurden mit einer Asphaltabdeckung versehen und bestehende Kanäle zur Albleitung von Oberflächenwasser erneuert. Weiters werden alle Dachwässer der Betriebsgebäude auf der Betriebsdeponie II in die Kanäle eingeleitet und einem Sammelschacht zugeführt. Bestehende Grünflächen wurden mit einer mineralischen Oberflächenabdeckung versehen. Die Entwässerung der Grünflächen erfolgt über Drainageleitungen.   

Im östlichen Bereich der Betriebsdeponie II wurden vorhandene Ablagerungen bestehend aus Tunnelausbruchmaterial und Schlacken-Schlamm-Gemische geräumt und auf der Betriebsdeponie Gailitzspitz abgelagert. Insgesamt wurden etwa 5.000 m³ Ablagerungen entfernt. Bauschutt, Schlacken und Aushubmaterial wurden nicht entfernt. Die Verfüllung der geräumten Bereiche erfolgte mit dekontaminiertem Bauschutt von Gebäudeabbrucharbeiten auf dem Altstanddort. Insgesamt wurden ca. 7.500 m³ gereinigter Bauschutt lagenweise eingebaut. Die Oberflächenabdeckung wurde dachförmig mit einem allseitigen Gefälle von 2 % ausgeführt.

Der Aufbau der Oberflächenabdeckung der 15.400 m² Asphaltflächen wurde wie folgt gewählt. Auf einem 0,1 m mächtigen Feinplanum wurde ein 0,25 m Frostschutzschicht sowie eine weitere 0,25 m mechanisch stabilisierte Tragschicht aufgebracht. Darüber wurden eine 16 cm Bitumenschicht und weitere 4 cm Alphaltbeton aufgebracht. Die insgesamt rund 9.600 m² Grünflächen wurden mit einem 0,1 m Feinplanum unter einer mindesten 0,2 m Abdichtung, einer Betonitmatte und einer Filtermatte versehen. Darauf wurde 0,3 bis 0,4 m Zwischenboden und abschließend 0,1 Humus aufgebraucht. Die Oberflächenwässer werden über ein Gerinne und ein Absetzbecken zu einem Versickerungsbecken am östlichen Rand der Betriebsdeponie II geleitet.

Arsenatbunker

Der Inhalt des Arsenatbunkers (A13) wurde geräumt und in eine Untertagedeponie nach Deutschland gebracht.

Kranbahnlager

Die im Bereich des Kranbahnlagers (A7) abgelagerten Neutralsalz- und Metallsalzschlämme wurden geräumt und vor Ort einer thermischen Behandlung unterzogen. Insgesamt wurden 1.833 t Material thermisch behandelt. Die im Bereich des Kranbahnlagers zusätzlich deponierten Bleisulfatschlämme wurden entweder vor Ort oder im Ausland wiederverwertet.

Die westlich des Kranbahnlagers auf einer Länge von etwa 100 m und einer Breite von rund 6 m abgelagerten Schlacken wurden bis zum gewachsenen Boden ausgeräumt und auf die Deponien an der Gailitz umgelagert. Insgesamt wurden etwa 600 m³ Schlacken entfernt. Der geräumte Bereich wurde mit bewuchsfähigem Material wiederverfüllt.

Zinklaugerei und -elektrolyse

Die Anlagen der Laugerei (D1) wurden gereinigt, demontiert und abgebrochen. Der gereinigte Bauschutt wurde in der Betriebsdeponie II lagenweise eingebaut. Höher belasteter Bauschutt wurde einer Konditionierung zugeführt. Nach dem Entfernen der Bodenplatte und der Fundamente wurde der Boden bis zu einer Tiefe von etwa 2 m unter Gelände entfernt. Anschließend wurde der Bereich mit Inertmaterial im lagenweise verdichteten Einbau aufgefüllt und asphaltiert. Zur Ableitung der Oberflächenwässer wurden 3 Einlaufschächte errichtet, die mit dem Kanal verbunden wurden. Die Anlagen der Elektrolyse wurden gereinigt. Kontaminiertes Material im Bereich der Anlagen wurde entsorgt.

Schlackenanschüttungen im Werksbereich

Der Hochwasserschutzdamm zwischen dem Werksstandort und der Gailitz, der vor allem im nördlichen Bereich aus Schlacken geschüttet wurde, wurde mit einer Oberflächenabdeckung versehen. Die Böschung zum Werksstandort und die Dammkrone wurden asphaltiert. Die Böschung zum Gailitzbach wurde mit einer Neigung von 2:3 profiliert und mit etwa 0,2 m bindigem Material abgedeckt. Darüber wurde ca. 0,3 m humushaltiges, bewuchsfähiges Material aufgebracht.

Die im nordwestlichen Bereich des Altstandortes und im nördlichen Bereich entlang der Werksbahn deponierten Neutral- und Metallsalzschlämme vermischt mit Schotter und Schlacken bzw. mit Erdmaterial wurden im Zeitraum von August 1998 bis Juli 2000 geräumt. Insgesamt wurden aus diesem Bereich rund 6.800 t Neutral- und Metallsalzschlämme vermischt mit Bodenmaterial und Schlacken entfernt (Ablagerungen, die aufgrund ihrer Schadstoffgehalte im Mittel der Eluatklasse 3b oder geringer zugeordnet wurden, wurden nicht entfernt.). Anschließend wurde im Zeitraum von April 1999 bis September 2000 eine einlagige Asphaltabdeckung hergestellt. Zur Ableitung der Oberflächenwässer wurden zwischen September 1998 und April 1999 Kanalleitungen verlegt. Die Bahngleisanlagen wurden mit einer zweilagigen Asphaltabdeckung versiegelt. Zur Oberflächenentwässerung des Gleisbereiches wurden Kanäle errichtet, die in den Werkskanal münden. Die Böschung des Bahndammes zum Werkskanal wurde mit bewuchsfähigem Material abgedeckt.

Im nördlichen Teil des Altstandorts wurde im Bereich einer ehemaligen Betriebstankstelle mineralölverunreinigtes Erdmaterial festgestellt. Im Zeitraum von Juli bis August 1999 wurden insgesamt 145 t mineralölverunreinigtes Erdmaterial geräumt und entsorgt. Im nordwestlichen Bereich des Altstandortes wurden in einer Halle mit Heizöl schwer kontaminierte Schotter und Erdmaterial angetroffen. Im Zeitraum von Mai bis Juni 1998 wurden insgesamt 251 t mit Heizöl-schwer kontaminierte Schotter und Erdmaterial entfernt und entsorgt.  

Die Schlackenanschüttungen im Bereich der Sportplätze (B10) wurden entfernt und im Bereich der "Deponien an der Gailitz" abgelagert.

Beurteilung des Sanierungserfolges

Durch mehr als 40 Altlastenmaßnahmen – bestehend aus Umschließungen, Räumungen, Umlagerungen sowie Versiegelungs- und Abdichtungsmaßnahmen – am Altstandort "BBU Blei- und Zinkhütte" soll eine weitere Ausbreitung von Schadstoffen in den Grundwasserabstrom weitestgehend unterbunden werden.

Anhand der halbjährlich erfassten Grundwasserstände bzw. Schichtenpläne ist ersichtlich, dass die Grundwasserfließverhältnisse am Altstandort insgesamt als relativ gleichbleibend zu beurteilen sind. Kleinräumig schwankt die Grundwasserströmungsrichtung aufgrund der hydrogeologischen Situation sowie aufgrund von Wasserentnahmen im Bereich des Altstandortes. Insgesamt strömt das Grundwasser großräumig vom Altstandort ausgehend nach Ost-Nordost.

Die Grundwasserkontrolluntersuchungen an den Messstellen am Altstandort zeigen die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen. Für alle Schadstoffe erfolgte nach der Räumung von Ablagerungen mit hohem Schadstoffgehalt oder der Umschließung und/oder Oberflächenabdichtung der am Altstandort befindlichen Ablagerungen eine schnelle und deutliche Abnahme der Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser. Allerdings liegen am Altstandorte auch weiterhin stark erhöhte Kontaminationen des Grundwassers vor. Im nordwestlichen als auch im zentralen Bereich des Altstandortes treten noch immer stark erhöhte Konzentrationen im Grundwasser für die Schwermetalle Antimon, Arsen und Cadmium auf. Diese werden auch langfristig nur sehr langsam weiter abnehmen. Weiters liegen insbesondere am nördlichen Altstandort zusätzlich noch stark erhöhte Zink- und Bleikonzentrationen im Grundwasser vor.

Der Abstrom des Altstandortes wird über die Messstellen B12-Ost, B10-Ost, B22-Ost, B17-Ost und B2-Ost erfasst. Während im Abstrom des zentralen Altstandortes noch erhöhte Leitfähigkeiten vorliegen, sind die weiteren Messstellen des nördlichen und südlichen Abstroms betreffend allgemeine Parameter als unauffällig anzusprechen. Als Quelle für die erhöhte Leitfähigkeit in den zwei zentral gelegenen Abstrom-Messstellen B17-Ost und B22-Ost sind die Parameter Sulfat und Magnesium anzusehen, die ihren Ursprung in den Bauschuttablagerungen der abgedeckten Betriebsdeponie II haben. Die Konzentrationswerte der beiden Parameter sind insgesamt aber nur leicht erhöht und liegen maximal beim 2-fachen des Prüfwertes. Erhebliche Frachten betreffend die allgemeinen Parameter liegen keine vor.

Ausgenommen das Schwermetall Antimon liegen im Abstrom des Altstandortes keine wesentlichen Überschreitungen der Maßnahmenschellenwerte für einzelne Schwermetalle mehr vor. Die höchsten Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser des Abstroms liegen für das Schwermetall Antimon in den Messstellen B17-Ost, B2-Ost und B12-Ost vor. Für B2-Ost treten wiederholt Überschreitungen des Maßnahmenschwellenwertes auf. B17-Ost bzw. B12-Ost liegen im Bereich bzw. knapp darunter. Insgesamt liegen aber auch für dieses Schwermetall keine erheblichen Frachten im Abstrom mehr vor. Für Blei trat im Jahr 2012 eine Überschreitung auf, im Median liegt Blei aber weit unterhalb des Prüfwertes. Cadmium und Arsen liegen durchwegs, Zink in der Regel im Bereich oder deutlich unterhalb des jeweiligen Prüfwertes. Barium liegt weit unterhalb der zulässigen Grenzwerte der deutschen Trinkwasserverordnung, Thallium tritt wenn überhaupt nur in Spuren auf.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aufgrund der durchgeführten Altlastenmaßnahmen der Austrag von Schadstoffen in das umliegende Grundwasser weitgehend reduziert wurde. Im Abstrom des Altstandortes werden keine erheblichen Schadstofffrachten mehr angetroffen. Innerhalb des Altstandortes ist auch langfristig noch mit hohen Schwermetallbelastungen, insbesondere mit Antimon, Arsen und Cadmium, punktuell auch mit Blei und Zink zu rechnen. Bei Weiterbetrieb und Instanthaltung aller Sicherungsmaßnahmen ist auch in Zukunft mit keiner erheblichen Schadstoffausbreitung aus dem Bereich des Altstandortes mehr zu rechnen. Die Altlast "BBU Blei- und Zinkhütte" kann daher als gesichert beurteilt werden.

Datum der letzten Textüberarbeitung: Mai 2013