Altlast W29: Gaswerk Erdberg

Beim Altstandort "Gaswerk Erdberg" handelt es sich um den ca. 4 ha großen Standort eines Gaswerkes, auf dem von 1845 bis 1899 Gas für die Wiener Stadtbeleuchtung hergestellt wurde. Nach Einstellung des Gaswerksbetriebes wurde der Altstandort als Baustoffwerk genutzt, in weitere Folge war von 1980 bis 2009 am Altstandort eine Busgarage situiert. Im Bereich des Altstandortes sind mehrere großflächige Verunreinigungen des Untergrundes sowohl mit Teer- als auch mit Mineralölen vorhanden.

Insgesamt sind eine Fläche von zumindest 5.500 m² und 10.000 m³ mit Teerölen und eine weitere Fläche mit mindestens 2.000 m² und 5.000 m³ mit Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt. Eine vollständige Abgrenzung der kontaminierten Bereiche ist noch nicht möglich. Ausgehend von den bekannten Untergrundverunreinigungen ist auch das Grundwasser erheblich mit Teer- und Mineralölen kontaminiert. Weiters liegt im Grundwasser eine flächige Verunreinigung mit Cyaniden vor. Die großflächigen und zum Teil intensiven Verunreinigungen des Untergrundes stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar.

Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Wien 3.,Landstraße,
Wien,
Landstraße,
2224/3, 2224/4, 2224/5, 2224/6, 2224/7, 2224/8, 2224/9, 2224/10, 2224/11, 2224/19, 2224/20, 2224/24, 2224/30
Lage der Altlast : Altlast im GIS anzeigen
Art der Fläche: Altstandort
Branche: Gaswerk
Ergebnis Beurteilung: erhebliche Kontamination
Fläche Altlast (m²): 15.000 m²
Volumen Altlast (m³): 10.000 m³
Schadstoff(e) Teeröl (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Cyanide, Benzol)
Mineralölkohlenwasserstoffe (Diesel/Heizöl, aromatische Kohlenwasserstoffe)
Datum Eintrag Altlastenatlas: 01.07.2017
Datum Aktualisierung Altlastenatlas: 01.09.2019

BESCHREIBUNG DER STANDORTVERHÄLTNISSE

Betriebliche Anlagen und Tätigkeiten

Der Altstandort "Gaswerk Erdberg" liegt im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße rund 50 m südwestlich des Donaukanals. Im Norden bzw. Osten – an den Altstandort angrenzend bzw. diesen zum Teil anschneidend – verläuft die Erdberger Lände.

Bei dem Altstandort handelt es sich um einen ca. 40.000 m² großen Gaswerksstandort. Die Errichtung des Gaswerkes Erdberg erfolgte 1843 bis 1845 durch die "Imperial Continental Gas Association" (ICGA) mit dem Zweck die Stadt Wien mit Gas für die Straßenbeleuchtung zu versorgen. Dazu wurde Gas durch Kohlevergasung in einer Kokerei erzeugt. Bereits im Jahr 1848 wurden die Anlagen des Gaswerkes aber durch einen Brand schwer beschädigt. Insbesondere die nördlichen Anlagenteile d.h. die 3 Gasometer und die zentral situierte Gaswaschanlage wurden zerstört.

Zwischen 1849 und 1854 erfolgt der Wiederaufbau des "Englischen Gaswerkes" in Erdberg sowie dessen Erweiterung. Die Kokerei entlang der Erdberger Lände wurde vergrößert und drei größere Gasometer im südöstlichen Bereich des Altstandortes gebaut. Die Gaswaschanlagen wurden verlegt. Weiters wurde die Gasreinigung mit einem Kanal an den Donaukanal angebunden, um die Gaswässer über diesen ableiten zu können.

Zwischen 1871 und 1888 erfolgten weitere Zubauten. Im Westen des Altstandorte wurde 1885 einer der damals größten Gasometer (Dreifachteleskop-Gasbehälter) Europas mit einer Höhe von 35 m ü. GOK (44 m über Boden des Wasserbeckens) und mit einem Durchmesser von 63 m in Betrieb genommen.

Ein zweiter großer Gasspeicher im Süden, mit dessen Bau 1863 begonnen wurde, wurde nie fertiggestellt. 1883 erfolgte nördlich des Gaswerkes die Errichtung einer Gasmesserfabrik, in der u.a. auch Retortengläser hergestellt wurden. Weiters wurden in diesem Bereich zusätzliche Arbeiterhäuser, Pferdeställe, Lagerhäuser und Brennöfen errichtet.

Mit Errichtung des städtischen Gaswerkes Simmering stellte das Englische Gaswerk in Erdberg 1899 seinen Betrieb ein. Die oberirdischen Werksanlagen wurden abgerissen, die massiven Fundamente der Gasometer (in 9 m Tiefe) wurden nicht entfernt. Die Fabriken nördlich der Gaswerkstandortes wurden von einer angrenzenden Metallwarenfabrik und Gießerei sowie von einer Maschinenfabrik übernommen.

In weiterer Folge wurde der Altstandort "Gaswerk Erdberg" 1907 von der Donausand-Baggerungs-Gesellschaft Kössler & Co. erworben. Diese bereitete am Altstandort aus dem Donaukanal ausgebaggerten Sand und Schotter auf. Nach Umbenennung 1919 in "Wiener Baustoffe AG" wurde der Altstandort sukzessive zu einen Baustoffwerk mit Sortier- und Brecheranlagen, Kränen und Treibstofflagern umgebaut.

Während des 2. Weltkrieges wurden die Anlagen des Baustoffwerkes stark erweitert. Zerstörungen im Krieg betreffend den Altstandort sind nicht bekannt, die o.g. Maschinenfabrik wurde aber vollständig zerstört, ebenso wurden die Wohnhäuser südlich des Altstandortes bombardiert.

1964 wurden das Baustoffwerk um eine Zimmereiwerkstatt (im Westen) sowie eine Fertigteilproduktionshalle (im Zentrum) erweitert. 1970 folgten ein neues Heizöllager und 1972 eine Eisenbieger- sowie eine Stahlbauhalle. 1973 wurden eine neue Mischanlage und weitere Lager in Betrieb genommen. Ab 1977 erfolgte dann der schrittweise Rückbau der Anlagen.

1980 wurde auf dem Großteil des Altstandortes von der Österreichischen Post AG eine Garage für Postautobusse errichtet, die später von der ÖBB übernommen wurde. Der Betrieb der Garage wurde 2009 eingestellt, die Betriebsanlagen inklusive der Dieseltankstelle bestehen noch.

2011 und 2012 erfolgten erste Untersuchungen im Bereich der alten Busgaragen. Dabei wurde ein Kontaminationsbereich bei der ehemaligen Kokerei als auch im Bereich eines südlichen Lagers festgestellt. Es wurden in diesen zwei Teilbereichen Aushubmaßnahmen durchgeführt.

Untergrundverhältnisse

Der Altstandort "Gaswerk Erdberg" befindet sich im Bereich der pleisto- und holozänen bzw. rezenten Flussschotter und Sande der Donau im Grundwasserkörper "Südliches Wiener Becken" und liegt auf ca. 161 m ü. Adria. Der Altstandort ist am westlichen Einbruchrand des Wiener Beckens situiert und liegt innerhalb der quartär gebildeten "Wiener Terrassenlandschaft".

Die lokale Ausprägung im Umfeld des Altstandortes sind lehmige bis kiesige Ablagerungen des Jungpleistozäns bis Postglazials. Der Untergrund direkt am Altstandort ist überprägt von ein bis sieben Meter mächtigen Anschüttungen, die die potentiell natürlich anstehenden bis 3 Meter mächtigen Aussedimente vollständig ersetzen. Darunter, in einer Tiefe von 3 bis 12 m u. GOK stehen Donauschotter und Sande an, welche als Grundwasserleiter anzusprechen sind. Den Grundwasserstauer bilden tertiäre Tonmergel und Schluffe unterhalb von 10 bis 14 m u. GOK.

Der Grundwasserspiegel liegt bei 5 bis 7 m unter GOK, die durchschnittliche Grundwassermächtigkeit in den Donauschottern beträgt 6 m. Der Jahresgang der Lage des Grundwasserspiegels ist rund 1,5 m. Die Durchlässigkeit der Grundwasserleiters kann mit 4 x 10-4 m/s angegeben werden. Die Grundwasserströmungsrichtung ist stark vom Wasserstand des Donaukanals abhängig und zumeist in Richtung Südost gerichtet. Das hydraulische Gefälle beträgt rund 0,3 %. Bei einer Abstrombreite des Altstandortes von rund 200 m lässt sich der hydraulische Durchfluss mit 125 m³/d abschätzen.

Schutzgüter und Nutzungen

Der große, zentrale Bereich des Altstandortes liegt brach bzw. es befinden sich dort die alten Anlagen der Busgaragen. Ein größerer südöstlicher Bereich des Altstandortes ist mit Garagen unterkellert. Im Norden des Altstandortes liegt ein Autohaus. Im Südosten des Altstandortes ist ein großes, vielstöckiges Gewerbeobjekt situiert, welches ebenfalls mit Garagen unterkellert ist, die eine Verbindung zu den ehemaligen Busgaragen aufweist. Südlich und westlich grenzen an den Altstandort große Wohnhausanlagen an. Nordwestlich befinden sich ein Parkhaus und ebenfalls Wohnhausanlagen. Im Osten liegt die Erdberger Lände.      

Der Altstandort liegt in keinem wasserrechtlich geschützten Gebiet. Am Gelände des Altstandortes bestanden 2 Brunnen, die aber nicht mehr in Betrieb bzw. verwendbar sind. Rund 200 m südöstlich des Altstandortes ist ein Nutzwasserbrunnen bekannt.

 

UNTERSUCHUNGEN

Im zentralen Bereich des Altstandortes (Busgaragen) wurden im Zeitraum von 2011 bis 2013 folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • 75 Erkundungsbohrungen bis auf max. 7 u. GOK sowie Entnahme und Untersuchung von Feststoffproben aus ausgewählten Bohrungen (2011/2012)
  • Entnahme einer Schöpfprobe aus einem Schurf (11.2012)
  • Entnahme je einer Grundwasserprobe aus 2 Messstellen an einem Termin (2013)  

Im Jahr 2015 erfolgten im Bereich der "Busgarage" folgende weitere Untersuchungen:

  • 19 Trockenkernbohrungen TKB (DN100 bzw. DN80) bis in 8 bis 18 m Tiefe (2015)  
  • Entnahme von 156 Feststoffproben aus den TKB und Analyse auf Gesamtgehalte
    (48 Stk.) und Eluate (5 Stk.) sowie Entnahme von 18 Schöpfproben
  • Errichtung von 5 Grundwassermessstellen sowie Entnahme und Untersuchung von Grundwasserpump- und -schöpfproben an 2 Terminen (2015)
  • 8-stündige Pumpversuche an vier ausgewählten Grundwassermessstellen (2015)

 

GEFÄHRDUNGSABSCHÄTZUNG

Auf dem rund 4 ha großen Altstandort "Gaswerk Erdberg" wurde von 1845 bis 1900 Stadtgas durch Vergasung von Kohle in einer Kokerei erzeugt. Als Nebenprodukte der Gaserzeugung fielen unter anderem Teer, Gasreinigermassen und Gaswasser an. Als schadstoffrelevante Bereiche des Gaswerkes sind insbesondere der Bereich der Kokerei, die Raffinerie, die Kohlegasreinigungen, die Gaswäsche sowie die Teergrube anzusehen. Der Verbleib der in 55 Betriebsjahren angefallenen Gasreinigermassen ist nicht bekannt. Betreffend die Gaswässer muss davon ausgegangen werden, dass diese in den Donaukanal abgeleitet wurden.

Ab 1907 wurde der zentrale, 3,2 ha große Bereich des Gaswerks als Baustoffwerk weitergenutzt. 1980 erfolgte nach Auflassung des Baustoffwerks die Errichtung einer Busgargage, die bis 2009 betrieben wurde. Sowohl während der Nutzung als Baustoffwerk als auch im Rahmen der Nutzung als Busgaragen existierten mehrere Öl-/Treibstofflager und eine Tankanlage.

Die erste Erkundung des 3,2 ha großen zentralen Bereiches des Altstandortes erfolgte 2011 bis 2012. Im Jahr 2014 folgten weitere Untersuchungen. Als Ergebnis der Untersuchungen lassen sich die folgenden, kontaminierten Bereiche abgrenzen:

Ehemalige Kokerei 

Der gesamte Bereich der Kokerei an der östlichen Altstandortgrenze war organoleptisch auffällig betreffend Teeröle. Bereits 2011 wurde festgestellt, dass im Norden der Kokerei die oberen Bodenschichten und im Süden eher die tiefer liegenden Bodenschichten ab 5 m bis 9 m augenscheinlich verunreinigt waren. Bei den Feststoffuntersuchungen wurden damals aber nur für einen Teilbereich der Kokerei erhöhte PAK-Konzentrationen festgestellt.

Im November 2012 wurde ein rund 500 m² großer Teilbereich der Kokerei ausgehoben. Die 2014 durchgeführten Feststoffuntersuchungen zeigen für diesen Aushubbereich keine erhebliche Kontaminationen der ungesättigten Bodenzone mehr, das Grundwasser unterhalb dieses Bereiches ist aber weiterhin mit Mineralölkohlenwasserstoffen, allerdings nicht mit PAK kontaminiert.

Die tiefer reichenden Teerölkontaminationen im südlichen Bereich der Kokerei wurden 2014 bestätigt. Die Feststoffuntersuchungen 2014 ergaben aber eine deutlich weitreichendere Belastung mit Teerölen als 2011 festgestellt wurde. Die Verteilung der PAK-Einzelparameter in den Analysen zeigt eine für Kokereien charakteristische Zusammensetzung mit sehr hohen Naphthalin-Konzentrationen und erhöhtem Phenanthren-Anteil. Die Mächtigkeit der stark kontaminierten Schicht beträgt mehrere Meter und taucht tendenziell in Richtung Süden von rund 3 bis 6 m auf 6 bis 12 m u. GOK ab. Südöstlich der Kokerei ist die gesamte gesättigte Zone bis zum Stauer mit Teerölen kontaminiert. In der ungesättigten Zone liegen in diesem Bereich keine Kontaminationen vor. Insgesamt sind zumindest 1.500 m² sowie 6.000 m³ mit Teeröl erheblich verunreinigt.

Berücksichtigt man die organoleptische Ansprache ist der stark nach "Teeröl" riechende Bereich um zumindest weitere 4.000 m² in Richtung Südwesten zu erweitern. Die aus den Bohrungen gewonnen Schöpfproben in diesem Bereich bestätigen diese Ausdehnung. Teeröl in Phase wurden nicht angetroffen, allerdings liegen die Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser im Bereich der Löslichkeit bzw. Sättigungskonzentration für z.B. Naphthalin, so dass davon auszugehen ist, dass zumindest bereichsweise Phase vorliegt. Das kontaminierte Volumen für diesen Bereich lässt sich mit wenigstens 4.000 m³ abschätzen.

Weiters ist davon auszugehen, dass der mit Teerölen kontaminierte Bereich in Richtung Nordost bis in die Erdberger Lände hinein sowie nach Südost über die Grenzen des Untersuchungsraumes hinaus reicht. Auch die ehemaligen Anlagen der Kokerei reichten über diese Grenzen des Untersuchungsraumes hinaus. Weitere relevanten Anlagen wie die Gaswäsche oder auch die Teergrube liegen südlich des Untersuchungsraumes und wurde bis dato nicht erkundet. 

Im Grundwasserabstrom der Kokerei werden die massiven Belastungen mit PAK16, BTEX und KWI bestätigt. Die Abstromfrachten für Benzol, PAK15 und Naphthalin sind für diesen Bereich groß. Die Länge einer Schadstofffahne im Grundwasser ist derzeit nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass auch abstromig der bisher untersuchten Grundwasserbereiche – z.B. aus dem Bereich der Teergrube – noch weitere Schadstoffeinträge hinzukommen könnten.

Tanklager und Zapfanlagen 

Ein rund 400 m² großer Bereich der ehemaligen Zapfsäulen der Busgarage, auf dem auch das Baustoffwerk ein Tanklager hatte, war bereits 2011 organoleptisch auffällig (Geruch nach Mineralöl). Bei der Untersuchung von Bodenproben aus diesem Bereich wurden aber keine erhöhten KW-Gehalte festgestellt. 2014 wurde der Mineralölgeruch des Untergrundes bestätigt und bei Feststoffuntersuchungen und Analysen der Schöpfproben stark erhöhte Konzentrationen an Mineralölkohlenwasserstoffen bei zugleich relativ geringen PAK-Konzen­trationen festgestellt. Die Tiefe der MKW-Kontamination ist begrenzt und reicht bis maximal 6 m u. GOK. Derzeit muss von einer kontaminierten Fläche von rund 2.000 m² und einen kontaminierten Volumen von wenigstens 5.000 m³ ausgegangen werden. Angrenzend an diesen Bereich liegt auf weiteren 500 m² das Tanklager der Busgarage. Für diesen Bereich gibt es keine Aufschlüsse.

Das Grundwasser strömt aus diesem Bereich in den Bereich der ehemaligen Kokerei. Die Schöpfproben aus dem Grundwasser unter dem geräumten Kokerei-Bereich zeigen einen möglichen Einfluss des Tanklagers (erhöhte MKW aber keine PAK, s.o.). Die südlich von der MKW-Kontamination gelegene Messstelle war betreffend MKW unauffällig, liegt aber auch nicht im direkten Abstrom des Tanklagers.

Großer Gasometer 

Unterhalb des Gasometers im Westen des Altstandortes wurden aufgrund der massiven Bodenplatte keine tiefreichenden Bohrungen hergestellt. Aufgrund der Ergebnisse des Pumpversuches an einer abstromig des Gasometers situierten Messstelle kann nicht ausgeschlossen werden, dass in diesem Bereich neben einer festgestellten – nur oberflächigen – Teerölbelastung auch eine tieferreichende Kontamination vorhanden ist.

Cyanid-Verunreinigung im Grundwasser 

Im Rahmen der Untersuchungen 2011 wurde eine kleine, bis 2 Meter mächtige, Cyanid-belastete Anschüttung im Süden des Altstandortes, mit einem Ausmaß von 350 m² festgestellt und im November 2012 entfernt. Aus den Grundwasseruntersuchungen 2014 ist aber erkennbar, dass das Grundwasser im gesamten Bereich des Altstandortes weiterhin mit Cyaniden massiv verunreinigt ist. Diese Belastungen des Grundwassers können aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse aber keiner Untergrundverunreinigung als Quelle zugeordnet werden.

Zusammenfassend ergibt sich, dass der Altstandort "Gaswerk Erdberg" in mehreren Bereichen mit Teeröl oder Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt ist. Im Nordosten des Altstandortes sind ein Bereich von zumindest 5.500 m² und 10.000 m³ mit Teerölen und ein weiterer Bereich mit auf zumindest 2.000 m² und 5.000 m³ mit Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt. Auf weiteren Teilflächen des Standortes wurden oberflächige Kontaminationen festgestellt. Eine vollständige Abgrenzung der kontaminierten Bereiche ist noch nicht möglich. Entsprechend den Verunreinigungen des Untergrundes ist auch das Grundwasser abstromig vom nördlichen Teilbereich des Altstandortes großflächig mit Teeröl und Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt. Parallel dazu liegt eine flächige Belastung des Grundwassers mit Cyaniden vor. Diese Verunreinigungen des Untergrundes und des Grundwasser stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar.

 

Datum der Texterstellung: Mai 2016