Altlast K2: Hörtendorf

Die Altlast Hörtendorf ist eine ehemalige Lehmgrube im Nordosten des Stadtgebietes von Klagenfurt. Seit 1973 wurden bisher auf einer Fläche von 20 ha ca. 5,7 Mio m³ Haus- und Sperrmüll, Bauschutt und Abraummaterial abgelagert. Derzeit wird die Deponie vom Abfallbeseitigungsverband Klagenfurt betrieben.

Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Klagenfurt,
Klagenfurt am Wörthersee,
Hörtendorf,
1374
Lage der Altlast : Altlast im GIS anzeigen
Art der Fläche: Altablagerung
Deponietyp: Kommunale Deponie
Art der Ablagerungen: Hausmüll,
Bauschutt
Ergebnis Beurteilung: erhebliche Kontamination
Fläche Altlast (m²): 110.000 m²
Volumen Altlast (m³): 2.000.000 m³
Schadstoff(e) Deponiegas (Methan, Kohlendioxid)
Anorganische Schadstoffe (Ammonium)
Datum Eintrag Altlastenatlas: 05.09.1990
Datum der Prioritätenfestlegung: 28.06.1991
Status Maßnahme: in Durchführung
Art der Maßnahme: Sicherung
Sanierungsverfahren: Abdeckungen (Oberflächenabdichtung),
Vertikale Dichtelemente (Umschließung),
Deponiegasmaßnahmen (Deponieentgasung (aktiv))
Datum Aktualisierung Altlastenatlas: 04.11.1992

Die Altlast liegt in einem Bereich, in dem Seetone unterschiedlicher Mächtigkeit (1–15 m) auf der Grundmoräne lagern. Die Grundmoräne stellt den gut durchlässigen Hauptgrundwasserleiter dar. Die Seetone sind sehr gering durchlässig und stellen eine grundwasserstauende Schicht für den ersten Grundwasserhorizont dar. Dieser oberste Grundwasserhorizont ist eine sehr geringmächtige (0–3 m) Kies-Sand-Schicht und als Grundwasserkörper von untergeordneter Bedeutung. Die Hauptströmungsrichtung des Grundwassers ist Südosten.

Derzeit werden an der Deponie umfangreiche Sicherungsarbeiten durchgeführt.

Die Deponie wurde mit einer Schmalwand umschlossen, um einen Austrag von Sickerwasser in das Grundwasser zu verhindern. Die Umschließung wurde im Frühjahr 1990 fertiggestellt. Gleichzeitig werden die Einrichtungen zur Sammlung und Ableitung der Sickerwässer innerhalb der Deponie verbessert. Die Einrichtungen zur Sammlung und Beseitigung von Deponiegas werden entsprechend den weiteren Schüttabschnitten angepasst.

Gefährdungsabschätzung

Grundlagen für die Bewertung des Gefahrenpotentiales waren die Projekte zur Erweiterung und Sicherung der Deponie und die Ergebnisse von Grundwasseruntersuchungen im Bereich der Altlast. Diese Unterlagen wurden dem Umweltbundesamt vom Magistrat der Stadt Klagenfurt zur Verfügung gestellt.

Die Analysen der Sickerwasserproben ergaben Schadstoffkonzentrationen, die bei Ablagerungen von hausmüllähnlichen Abfällen üblich sind. Die bisherigen Sickerwasseruntersuchungen lassen keine Rückschlüsse auf die Ablagerung größerer Mengen Sonderabfälle zu.

Da die Müllschüttungen direkt in das in den Lehmgruben gestaute Niederschlags- bzw. Fremdwasser erfolgte, wurde der oberste Grundwasserhorizont durch die Deponiesickerwässer beeinträchtigt. Dieser oberste Grundwasserhorizont ist jedoch aufgrund seiner geringen Mächtigkeit von untergeordneter Bedeutung und wird nicht zur Trinkwassergewinnung genutzt.

Derzeit wird im Auftrag des Magistrats der Stadt Klagenfurt ein Grundwasserbeweissicherungsprogramm für die Deponie Hörtendorf durchgeführt. Die Meßstellen liegen zum Teil direkt im Umfeld der Deponie, zum Teil werden auch Hausbrunnen in größerer Entfernung (ca. 500–1.500 m) verwendet. Das Grundwasser wird, soweit es in den vorhandenen Unterlagen erkennbar ist, aus dem tieferliegenden Hauptgrundwasserleiter entnommen.

Die vorliegenden Ergebnisse der ersten beiden Probenahmeserien zeigen, daß im Hauptgrundwasserleiter in den grundwasserstromab nahe der Deponie liegenden Meßstellen bei einigen Grundwasserqualitätsparametern (z. B. Ammonium, Eisen, Mangan, TOC und CSB) Überschreitungen der Trinkwassergrenzwerte feststellbar sind.

Die in den weiter entfernt gelegenen Hausbrunnen festgestellten Überschreitungen der Trinkwassergrenzwerte (z. B. bei Kalium, Nitrat, Phosphor) reichen als Nachweis einer weitreichenden Grundwasserbeeinträchtigung, verursacht durch die Deponie, nicht aus.

Durch eine Umschließung der Deponie mit einer Schmalwand, die bereits fertiggestellt ist, soll verhindert werden, daß weiterhin Sickerwässer aus dem Bereich der Deponie in das Grundwasser gelangen. Es ist anzunehmen, dass die durchgeführten Sicherungsmaßnahmen eine Verbesserung der Grundwasserqualität bewirken. Die ersten beiden Probenahmen wurden vor bzw. während der Fertigstellung der Schmalwand durchgeführt. Die vorliegenden Ergebnisse der Grundwasseruntersuchungen lassen daher keine Aussagen über die Wirksamkeit der Sicherungsmaßnahmen zu.

 

Letzte Textüberarbeitung:    August 1990